Der Response-to-Intervention-Ansatz

Der Begriff „Response-to-Intervention“ (RTI) bezeichnet einen Beschulungsansatz, der zum einen auf die Prävention von und die Integration bei sonderpädagogischem Förderbedarf abzielt und zum anderen eine alternative Form der Feststellung von Lern- und Entwicklungsbeeinträchtigungen darstellt (Gresham, VanDerHeyden & Witt, 2005). Hauptanliegen ist es, unterrichtliche Maßnahmen so zu gestalten, dass jeder Schüler und jede Schülerin davon in ausreichendem Maß profitieren kann. Ob dies gelingt, wird auf Grundlage der Reaktionen der Kinder (Response) auf die pädagogischen Angebote (Intervention), welche sich in der schulischen Leistungsentwicklung manifestieren, bemessen.

Kernmerkmale des RTI-Konzeptes sind die stufenweise aufgebauten Maßnahmen auf mehreren Förderebenen (Mehrebenenprävention), der Einsatz evidenzbasierter Unterrichts- und Förderverfahren sowie eine datenbasierte Praxis als Grundlage für Förderentscheidungen sowie zur Beurteilung des Lernverlaufs der Kinder. Diese Maßnahmen ermöglichen es den Lehrkräften, Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Der RTI-Ansatz erscheint demnach als ein geeignetes Rahmenkonzept für die Umsetzung der durch die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen gesetzlich vorgeschriebenen inklusiven Schule.

Die Ursprünge des Response-to-Intervention- bzw. Instruction-Ansatzes liegen in den 1960er Jahren in den USA. Seit 2004 gilt er als eine gesetzlich verankerte Alternative zur Identifikation von Lernbehinderungen durch das „Individuals with Disabilities Education Improvement Act“ (Individuals with Disabilities Education Improvement Act., Sec. 614.b.6.B). Im Jahr 2009 wurde der RTI-Ansatz als präventives und inklusives Beschulungskonzept bereits in über 50 % der US-amerikanischen Staaten angewendet (Berkeley, Bender, Peaster & Saunders, 2009).

Hier finden Sie detailliertere Informationen zu den Kernelementen des RTI-Ansatzes:

→ Mehrebenenprävention

→ Bedeutung der Diagnostik

→ Curriculumbasierte Messungen

→ Evidenzbasierte Praxis

Ein kurzer Film der atlas initiative for public education (→www.atlasinitiative.org) fasst die wesentlichen Aspekte von RTI (auf Englisch) zusammen. Der Film ist auch hier zu finden.

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Literatur

Berkeley, S., Bender, W.N., Peaster, L.G. & Saunders, L. (2009). Implementation of response to intervention: A snapshot of progress. Journal of Learning Disabilities, 42 (1), 85-95.

Gresham, F.M., VanDerHeyden, A. & Witt, J.C. (2005). Response to Intervention in the Identification of Learning Disabilities: Empirical Support and Future Challenges. Zugriff am 13.03.2014. Online verfügbar unter: www.joewitt.org/Downloads/Response%20to%20Intervention%20MS%20Gresham%20%20Vanderheyden%20Witt.pdf.

Individuals with Disabilities Education Improvement Act. (2004). U.S. Department of Education. Zugriff am 12.11.2014. Online verfügbar unter: http://idea.ed.gov/explore/view/p/,root,statute,I,B,614,d,5,B,.html.