Entwicklungsbereich soziale Inklusion – Zusammenfassung

Es ist allgemein anerkannt, dass sich eine positive Entwicklung im Bereich schulischer Fertigkeiten und sozial-emotionaler sowie verhaltensbezogener Kompetenzen in bedeutsamer Weise durch soziale Beziehungen vollzieht. Neben der Beziehung zur Lehrkraft, sind es insbesondere die Kontakte, Interaktionen und Freundschaftsbeziehungen zu Gleichaltrigen, die die Lern- und Sozialentwicklung entscheidend prägen (Petillon, 2010; Salisch, 2000).

Um die soziale Inklusion, verstanden als die soziale Einbindung und die soziale Akzeptanz eines jeden Kindes in seinem Klassenverband, zufriedenstellend zu realisieren, ist die Förderung sozialer Beziehungen auch im RIM-Konzept ein fester Bestandteil. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass empirische Untersuchungen nahelegen, dass eine zufriedenstellende Einbindung in die Klassengemeinschaft für einen Teil der Schülerschaft nicht in ausreichendem Maß gegeben ist (Haeberlin, Bless, Moser & Klaghofer, 2003; Huber, 2006; Huber & Wilbert, 2012; Kavale & Forness, 1996), sollte insbesondere eine inklusive Schule Hilfen zur sozialen Einbindung aller Schülerinnen und Schüler bereithalten.

Das Grobscreening (Hartke, Marten & Blumenthal, 2014) und der soziometrische Schülerfragebogen (Blumenthal & Marten, 2014) liefern wichtige Anhaltspunkte zur Einschätzung der sozialen Integration der Schülerinnen und Schüler. Eine Befragung der Kinder hinsichtlich des Erlebens ihres eigenen Integriertseins in den Klassenverband (z. B. Fragebogen zur Erfassung emotionaler und sozialer Schulerfahrungen, FEESS) ergänzt die soziale Situation des Schülers bzw. der Schülerin um wichtige Informationen.

Maßnahmen zur Schaffung inklusionsförderlicher Bedingungen, sowie zur Förderung von sozialer Ablehnung gefährdeter oder betroffener Kinder, lassen sich vor dem Hintergrund aller Beteiligten auf drei Ebenen formulieren:

  • Schülerbezogene Handlungsmöglichkeiten
  • Klassenbezogene Handlungsmöglichkeiten
  • Lehrkraftbezogene Handlungsmöglichkeiten

Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über den Förderbereich der sozialen Inklusion.

Überblick über den Förderbereich soziale Inklusion

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie ausführlichere Informationen zu den Themen:

→Theoretische Grundlagen

→Diagnostisches Vorgehen

→Förderkonzept


Literatur

Blumenthal, Y. & Marten, K. (2013). Soziometrischer Fragebogen. Rostock: Universität Rostock.

Haeberlin, U., Bless, G., Moser, U. & Klaghofer, R. (2003). Die Integration von Lernbehin-derten (4. Aufl.). Bern: Haupt.

Hartke, B., Marten, K. & Blumenthal, Y. (2014). Grob-Screening zur Einschätzung der emotionalen und sozialen Entwicklung. Arbeitsversion. Rostock: Universität Rostock.

Huber, C. & Wilbert, J. (2012). Soziale Ausgrenzung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und niedrigen Schulleistungen im gemeinsamen Unterricht. Empirische Sonderpädagogik, 4, 147-156.

Huber, C. (2006). Soziale Integration in der Schule?! Eine empirische Untersuchung zur sozialen Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Gemeinsamen Unterricht. Marburg: Tectum.

Kavale, K.A. & Forness, S.R. (1996). Social skill deficits and learning disabilities: A meta-analysis. Journal of Learning Disabilities, 29, 226-237.

Petillon, H. (2010). Soziale Beziehungen. In D. Rost (Hrsg.), Handwörterbuch Pädagogische Psychologie (S. 793-800). Weinheim: Beltz.

Rauer, W. & Schuck, K.D. (2003). FEESS 3-4 Fragebogen zur Erfassung emotionaler und sozialer Schulerfahrungen von Grundschulkindern dritter und vierter Klassen. Göttingen: Beltz.

Rauer, W. & Schuck, K.D. (2004). FEESS 1-2 Fragebogen zur Erfassung emotionaler und sozialer Schulerfahrungen von Grundschulkindern erster und zweiter Klassen. Göttingen: Beltz.

Salisch, M. von (2000). Zum Einfluß von Gleichaltrigen (Peers) und Freunden auf die Persönlichkeitsentwicklung. In M. Amelang (Hrsg), Enzyklopädie der Psychologie Bd. 4, Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung (S. 345-405). Göttingen: Hogrefe.