Konzeption im Entwicklungsbereich Sprache

Sprachentwicklungsauffällige Kinder haben häufig Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen, im Mathematikunterricht, im Umgang mit anderen Kindern und beim Sich-verständlich-machen in sozialen Situationen (Klicpera & Gasteiger-Klicpera, 2003; Weindrich, Jennen-Steinmetz, Laucht, Esser & Schmidt, 2000; von Suchodoletz, 2003). Daher ist es im inklusiven Schulsetting besonders wichtig, Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und individuell zu fördern.

Grundlage einer Unterstützung bei der Überwindung sprachlicher Probleme ist eine unterrichtsintegrierte Sprachförderung (Reber & Schönauer-Schneider, 2009). Die Auswahl zusätzlicher therapeutischer Programme wird aus dem individuellen Förderbedarf abgeleitet und die Förderung selbst kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit kontrolliert (Mahlau, 2013; Mahlau & Hensen, 2013). Wenn sich herausstellt, dass die eingesetzten Fördermaßnahmen nicht ausreichen, da die Entwicklung des Kindes stagniert, zu langsam oder in sehr seltenen Fällen auch rückläufig ist, kommen andere therapeutische Möglichkeiten zum Einsatz. Dazu werden halbjährlich die sprachlichen Entwicklungsverläufe mit standardisierten Diagnostikmaterialien überprüft.

Wie auch in den Bereichen Deutsch, Mathematik, Lernen und emotionale-soziale Entwicklung findet eine Förderung der Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen auf allen drei Förderebenenhttps://webcms.uni-rostock.de:8022/typo3/#_msocom_1 statt. Die folgende Abbildung beinhaltet Informationen darüber, auf welcher Förderebene welche Lehrkraft welche Fördermaßnahmen umsetzt.

Übersicht RTI-Pyramide für den Förderbereich Sprache

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie ausführlichere Informationen zu den Themen:

→Theoretische Grundlagen

→Diagnostisches Vorgehen

→Förderkonzept


Literatur

Fox, A. (2011). TROG-D. Test zur Überprüfung des Grammatikverständnisses (5. Aufl.). Idstein: Schulz-Kirchner-Verlag.

Klicpera, C. & Gasteiger-Klicpera, B. (2003). Förderung der sozialen Integration von Schülern mit Behinderungen. Zeitschrift für Heilpädagogik, 7, 278-285.

Mahlau, K. (2013). Vergleich zwischen inklusiven und separierenden Unterrichtskonzepten unter besonderer Berücksichtigung von Kindern mit spezifischer Sprachentwicklungsstörung: Lernausgangslage und erste Ergebnisse, Forschung Sprache, 1, S. 4-22.

Mahlau, K. & Hensen, A. (2013). Erfahrungen in der Präventiven und Integrativen Schule auf Rügen (PISaR) im Förderbereich Sprache. Praxis Sprache, 4, S. 247-250.

Petermann, F. (2010). Sprachstandserhebungstest für Fünf- bis Zehnjährige (SET 5-10). München: Hogrefe.

Reber, K. & Schönauer-Schneider, W. (2009). Bausteine sprachheilpädagogischen Unterrichts. München: Reinhardt.

Suchodoletz, W. von (2003). Umschriebene Sprachentwicklungsstörungen. Monatsschrift Kinderheilkunde, 151, 31-37.

Weindrich, D., Jennen-Steinmetz, C., Laucht, M., Esser, G. & Schmidt, M. H. (2000). Epidemiology and prognosis of specific disorders of language and scholastic skills. European Child & Adolescent Psychiatry, 9, 168-194.