Diagnostisches Vorgehen

Im RIM wird zu Beginn des ersten Schuljahres die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit überprüft. In den Lernbereichen Deutsch und Mathematik sowie den Entwicklungsbereichen Sprache und emotional-soziale Entwicklung finden die dort beschriebenen diagnostischen Maßnahmen statt.

Die Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit erfolgt kurz nach der Einschulung mit dem nonverbalen Intelligenztest Culture Fair Intelligence Test Skala 1 (CFT 1; Cattell, Weiß & Osterland, 1997) bzw. dem CFT 1-R (Weiß & Osterland, 2012). Im CFT 1-R werden formal-logische Denkaufgaben non-verbal, also nicht sprachlich, gelöst. Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder mit sprachlichen Problemen werden durch die anschaulichen Testaufgaben und einfachen Instruktionen nicht benachteiligt. Grundsätzlich können jedoch auch andere Verfahren zur Intelligenzmessung eingesetzt werden.

Kinder mit einen IQ-Wert < 85 erhalten eine spezielle Förderung auf der FE III, die die Maßnahmen innerhalb der Fächer Deutsch und Mathematik sowie in den Bereichen emotionale und soziale sowie sprachliche Entwicklung ergänzt. Kinder mit einem umfassenden, schwerwiegenden und langanhaltenden Förderbedarf im Bereich Lernen werden innerhalb des RIM auf der Förderebene III durch Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen diagnostiziert und gefördert. Es findet immer eine einzelfallbezogene Diagnostik der Ursachen für Schulleistungsprobleme statt. Auf der Grundlage der Diagnostik wird ein Förderplan für das Kind ausgearbeitet, der ggf. weitere Fördermaßnahmen umfasst (z. B. fein- und grobmotorische Förderung, Jugendhilfe, Elternberatung).


Literatur

Cattell, R.B., Weiß, R.H. & Osterland, J. (1997). Grundintelligenztest – Skala 1 (CFT 1) (5. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.

Weiß, R.H. & Osterland, J. (2012). Grundintelligenztest Skala 1 – Revision (CFT 1-R). Göttingen: Hogrefe.