Fachbereich Mathematik – Zusammenfassung

Im Fach Mathematik werden möglichst nur solche Methoden und Materialien verwendet, die nach wissenschaftlichen Kriterien überzeugend sind und bestenfalls nachgewiesen haben, dass sie nützlich für den Aufbau mathematischer Kompetenzen sind (evidenzbasierte Praxis). Dadurch soll sichergestellt werden, dass Unterricht und Förderung qualitativ hochwertig gestaltet sind und möglichst viele Kinder erreichen. Der Lehrgang „Das Zahlenbuch“ (Wittmann & Müller, 2004) mit seinen umfangreichen Zusatzmaterialien für schwache, aber auch für starke Lerner, kann diesem Qualitätsanspruch gerecht werden.

Kinder, die dennoch nicht auf die Unterrichtsmaßnahmen erwartungsgemäß ansprechen, werden in den regelmäßigen Screenings und Lernfortschrittsmessungen mittels curriculumbasierter Messverfahren (CBM)  auffällig. Nachdem der genaue Lernstand analysiert und mögliche Gründe für die Lernproblematik mithilfe des Mathe-Navis ausgemacht wurden, werden zusätzliche Fördermaßnahmen auf bis zu drei FE geplant und durchgeführt. Mit ansteigender FE werden die Lernfortschritte mithilfe von CBM noch zeitnaher (bis hin zu wöchentlichen Messungen) immer kleinschrittiger kontrolliert. Bei ausbleibenden Fördererfolgen wird die Förderung modifiziert, z. B. indem wissenschaftlich bzw. evidenzbasierte Fördermaterialien wie das dreiteilige Trainingsprogramm „Kalkulie“ (Gerlach, Fritz, Ricken & Schmidt, 2007) oder das computergestützte Förderprogramm „Rechenspiele mit Elfe und Mathis“ (Lenhard & Lenhard, 2010) für intensive Fördermaßnahmen zielgerichtet genutzt werden. Die Förderung auf der Förderebene II wird durch die Grundschullehrkraft in Kleingruppen realisiert, auf der Förderebene III führt die Sonderpädagogin oder der Sonderpädagoge die Förderung in der Einzelsituation oder in Kleinstgruppen durch. Neben einer Erhöhung der Lernzeit erhält das Kind also auch eine immer intensivere Zuwendung.

Durch das Zusammenspiel dieser Elemente sollen Kinder mit anfangs noch leichteren Lernrückständen im Fach Mathematik davor bewahrt werden, dass sich ihre Probleme steigern und weitreichende negative Folgen auftreten. Kinder, die dennoch deutliche Leistungsrückstände entwickeln, werden mithilfe der genannten Maßnahmen zieldifferent inklusiv unterrichtet. Ob innerhalb der Grundschulzeit eine Klassenwiederholung angezeigt ist, wird im Einzelfall entschieden. Die folgende Abbildung stellt das Vorgehen im Lernbereich Mathematik im Überblick dar.

Vorgehen im Lernbereich Mathematik

Erläuterung: CBM – Curriculumbasierte Messverfahren; FE – Förderebene

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie ausführlichere Informationen zu den Themen:

→Theoretische Grundlagen

→Diagnostisches Vorgehen

→Förderkonzept


Literatur

Gerlach, M., Fritz, A., Ricken, G. & Schmidt, S. (2007). Kalkulie. Trainingsprogramm Baustein 1. Berlin: Cornelsen.

Lenhard, W. & Lenhard, A. (2010). Rechenspiele mit Elfe und Mathis. Göttingen: Hogrefe.

Wittmann, E.Ch. & Müller, G.N. (2004). Das Zahlenbuch 1. Lehrerband. Stuttgart: Klett.

Krajewski, K., Nieding, G. & Schneider, W. (2007). Mengen, zählen, Zahlen. Die Welt der Mathematik verstehen. Berlin: Cornelsen.

Gerlach, M., Fritz, A., Ricken, G. & Schmidt, S. (2007). Kalkulie. Trainingsprogramm Baustein 1. Berlin: Cornelsen.