Mehrebenenprävention

Ebenso wie der RTI-Ansatz in den USA (National Center on Response to Intervention, 2010, S. 4) so setzt auch das Rügener Inklusionsmodell auf eine enge Verbindung von diagnostischen Maßnahmen und darauf ausgerichteten Unterrichts- bzw. Fördermaßnahmen. Die Diagnostik setzt sich aus drei Komponenten zusammen (IDEIA, 2004, S. 108–446):

  • Es werden mehrere über das Schuljahr verteilte Screeningverfahren als Bestandteil der Förderstufe 1 (alle Schülerinnen und Schüler) durchgeführt, um Kinder mit Entwicklungsrisiken zu identifizieren.
  • Es findet eine differenzierte, qualitativ ausgerichtete Diagnostik für die in den Screeningverfahren auffällig gewordenen Kinder als Bestandteil der Förderstufe 2 statt, um sowohl deren Leistung als auch Schwierigkeiten zu inventarisieren.
  • Innerhalb des Schuljahres wird die schulische Entwicklung aller Kinder mittels monatlicher curriculumbasierter Messungen (CBM) auf Förderstufe 1 sowie zusätzlicher wöchentlicher CBM auf Förderstufe 2 und 3 dokumentiert (Lernfortschrittsdokumentation), um Hinweise zur Effektivität der Unterrichts- bzw. Fördermaßnahmen zu erhalten.

Diese diagnostischen Vorgehensweisen werden in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie teilweise in den Bereichen Sprache und kognitive Entwicklung verwendet. Im Bereich Verhalten variiert das diagnostische Vorgehen. Alle eingesetzten diagnostischen Verfahren müssen die gängigen Testgütekriterien (Objektivität, Reliabilität und Validität) erfüllen.


Literatur

Individuals With Disabilities Education Improvement Act (IDEIA, 2004). Zugriff am 21.06.2011. Online verfügbar unter http://frwebgate.access.gpo.gov/cgi-bin/getdoc.cgi?dbname= 108_cong_public_laws&docid=f:publ446.108.

National Center on Response to Intervention (2010). Essential Components of RTI – A Closer Look at Response to Intervention. Washington, DC. Zugriff am 13.03.2014. Online verfügbar unter: https://www.rti4success.org/resource/essential-comonents-rti-closer-look-response-intervention.